Voraussetzungen für einen Brand und Verlauf eines Brandes
Welche Voraussetzungen müssen für einen Brand erfüllt sein?
Ähnlich wie im Fall einer statischen Berechnung, bei der Beanspruchungen den vorhandenen Beanspruchbarkeiten gegenübergestellt werden, müssen auch bei einer brandschutztechnischen Bemessung zunächst die Einwirkungen zusammengestellt werden. Dabei spielen das Ausmaß und der zeitliche Ablauf von Schadensfeuern eine ganz erhebliche Rolle, welche unter anderem durch die folgenden Punkte beeinflusst werden:
- Zündquelle;
- Art und Verteilung der Brandlast;
- Ventilationsbedingungen;
- Löscheinrichtungen.
Wie verläuft ein Brand typischerweise?
Die Vielzahl der Parameter deutet bereits an, dass jeder Brand anders verlaufen wird. Daher muss es das Ziel sein, die Charakteristiken eines Brandes zu erfassen und mit einem vereinfachten Modell in der brandschutztechnischen Bemessung abzubilden. Der übliche Weg stellt die Bemessung mit Hilfe der Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK) nach DIN 4102 dar. Weiterhin ist es möglich, die verschiedenen Einflüsse durch sog. Naturbrandkurven genauer zu erfassen.
Was ist der Vorteil der Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK)?
Der brandschutztechnische Nachweis mittels Naturbrandkurven stellt heute noch die Ausnahme dar. Statt den genauen Verlauf des Brandes abzubilden, wird im Regelfall die sog. Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK) als Einwirkung herangezogen. Diese entspricht der Standardkurve der internationalen Norm ISO 834, die in vielen Ländern angewendet wird. Damit wurde die Grundlage für einheitliche Prüfbedingungen von Bauteilen geschaffen, auf deren Grundlage eine Klassifizierung in Feuerwiderstandklassen erfolgen kann.
In den meisten Fällen wird die Annahme der ETK zu konservativen Ergebnissen führen, da diese ständig ansteigende Temperaturen auf hohem Niveau vorsieht. Eine Abklingphase wird also nicht dargestellt. Auf der anderen Seite kann diese Aussage nicht pauschalisiert werden, da es unter besonderen Umständen zu weit höheren Temperaturen kommen kann, wie es z.B. bei Benzinbränden der Fall sein kann. Unter dieser Voraussetzung müssen natürlich andere Temperaturzeitkurven verwendet werden.