Brandschutz bei Stahlhallen
Warum müssen Stahlbauhallen gegen Brand geschützt werden?
Bauherren und Ingenieure entscheiden sich aus gutem Grund oft für Baustahl, um Hallen zu bauen. Der Stahlbaubetrieb fertigt die Stahlrahmen in der Werkstatt vor. Auf der Baustelle errichtet der Betrieb die Halle schnell und günstig. Zudem kann Stahl wiederverwendet werden.
Soviel zu einigen Vorteilen. Leider verhält sich Stahl im Brandfall recht ungünstig. Er leitet nämlich Wärme besonders gut. Damit erwärmt er sich im Brandfall schnell. Dies führt zu abnehmender Festigkeit und Steifigkeit des Baustahls. Die Stahlhallen stürzt dann schnell ein.
Wie schnell das stählerne Tragwerk versagt? Das kommt darauf an, wie stark das Tragwerk ausgenutzt ist. Und auch auf die Temperatur im Brandraum. Übliche Stahlkonstruktionen können schon nach 10 bis 15 Minuten versagen. Damit dies Nutzer das Gebäude im Brandfall sicher verlassen können, müssen Stahlhallen eine gewisse Feuerwiderstandsklasse aufweisen.
Wann ist ein Brandschutz bei Stahlhallen erforderlich?
Viele Stahlhallen dürfen nach der sog. Muster-Industriebaurichtlinie (MIndBauRL) aus ungeschütztem Baustahl bestehen. Bei eingeschossigen Hallen ist dies z.B. bis zu einer Brandabschnittsfläche von 1800 m² möglich. Es gibt jedoch einige Fälle, bei denen Brandschutz für die Stahlhalle gefordert ist, z.B.:
- Die Halle hat Brandschnittsflächen von mehr als 1800 m².
- Das Brandschutzkonzept fordert eine Feuerwiderstandsdauer (z.B. R30/F30), weil z.B. das Lagergut leicht entzündlich ist oder die Halle z.B. als Versammlungsstätte genutzt wird.
- Die Abstandsflächen zur Nachbargebäuden können nicht eingehalten werden.
Wie kann der Brandschutz bei Stahlhallen realisiert werden?
Natürlich kann die Stahlhalle mit dem sog. konstruktiven Brandschutz geschützt werden. Es gibt unterschiedliche Materialien, die den Stahl vor zu schneller Erwärmung schützen. Dazu gehören Gipskartonplatten, Mineralwolle oder Dämmschichtbildner.
Leider sind diese Lösungen teuer. Der Bauherr entscheidet sich dann oft für Hallen aus Betonfertigteilen oder in Holzbauweise. Denn neben den Materialkosten fallen weitere Kosten an. Bei Dämmschichtbildnern müssen z.B. Schäden beim Transport und auf der Baustelle behoben werden. Auch die Anschlüsse können erst nach der Montage mit Dämmschichtbildner versehen werden. Das führt zu Kosten, die je nach Größe der Halle mehrere zehntausend Euro betragen.
Gibt es günstigere Lösungen als den konstruktiven Brandschutz?
Dennoch können viele Stahlhallen aus ungeschütztem Stahl errichtet werden! Wie ist das möglich? Mit den sog. Nachweismethoden des Brandschutzingenieurwesens. Ich stimme mit meinen Kunden zunächst ab, welche Brandlasten in der jeweiligen Halle lagern. Mit dieser Information kann ich die Temperaturen im Fall eines Brandes berechnen. Ich bestimme hier das sog. Naturbrandszenario.
Zum Glück sind diese oftmals deutlich niedriger als nach dem Normbrand, der sog. Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK). Für diese Temperaturen weise ich das stählerne Tragwerk in einer sog. Heißbemessung nach. Damit kann der Bauherr oftmals viel Geld sparen.
Meine Erstberatung für Ihr Vorhaben
Um Ihre konkrete Aufgabenstellung zu klären, rufen Sie mich am besten an. Oder Sie schicken mir eine E-Mail mit ein paar Eckdaten. Auf dieser Grundlage kann ich mit Ihnen die Rahmenbedingungen besprechen und Ihnen ein attraktives Angebot erstellen.